Draußen ist es weiß. Es schneit Seiten. Die Seiten stürzen gegen die Fenster. Ich stelle mir vor, ich reiße, nein, ich öffne meine Fenster weit. Ich will das Glas durch das Papier brechen, ich denke ständig, an das Papier, wie es sich anfühlt, wenn ich darüber streiche, es hat sich so vertraut, nein, es hat sich so wirklich angefühlt, zwischen, nein, unter, nein, in meinen Fingern. „Weißt du, was geschieht, wenn du die Wörter mittig setzt?“, schreibst du, nein, schreibt er, und ich lache oder ich lächle und dann verstecke ich Umarmungen genau in der Mitte der Blätter, ja, und sehe zu, wie sie nach unten fallen, immer weiter, auf ihn, auf dich. „Versuch sie doch, zu fangen“, will ich ihm zuflüstern, aber er hört mich nicht. „Versuch sie doch“, will ich dir zurufen, aber du willst sie nicht, wirklich, auffangen, meine Wörter.
[…]
„Pass auf, dass du dich nicht verschneidest.“ Aber ich mache keine Fehler mehr, ich kann durch Menschen gehen wie eine Maschine. Ich weiß, wo wir ansetzen, meine Schnittmarken im Kopf, seine Schnittmarken im Körper, unsere Schnittmarken auf dem Papier. Ich weiß, wie viel weg muss, was man sehen soll und was nicht gesehen werden darf. Damit es perfekt aussieht. Schnitt für Schnitt unseren roten Linien entlang. Ich übe genügend Druck aus, um durch alle Seiten zu kommen. Das Überflüssige fällt. Bedeckt den Boden, sanft. Ich werde eingeschneit. Meine Hände schmerzen und färben sich rot.